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  • Warum Pflege?

Deshalb ist mir Pflege so wichtig:

Vor acht Jahren stand der Altenpfleger Johannes H. bei mir in der Tür. Ich war noch recht frisch Abgeordnete im Sächsischen Landtag. Johannes war aufgebracht und verzweifelt. 

„Dagmar, wir müssen etwas machen“. Was ihn so verzweifeln ließ, war die Situation der Pflege in Sachsen. Nicht nur, dass Pflegerinnen und Pfleger unter teils schlechten Bedingungen - wenig Geld, immer weniger Zeit für die Gepflegten - arbeiten mussten. 

Von politischer Seite passierte nichts. Da saß damals eine Landesregierung, die nicht wahrhaben wollte, dass es Probleme gibt. Dass es sehr bald viel zu wenig Pflegekräfte geben würde. Dass dadurch Menschen in Sachsen nicht mehr gut gepflegt werden würden.

Wir hatten das gleiche Thema, das uns am Herzen liegt und das gleiche Ziel.
Ich hatte schon mein Studium durch Arbeit in der Pflege finanziert.

Spätestens seit damals, weiß ich, was Pflege für ein schöner und gleichzeitig intensiver Beruf ist. Dass man dabei viel Verantwortung schultert und vor allem Zeit braucht. Denn der Anspruch den Menschen in der Pflege an sich und ihre Arbeit stellen, ist enorm hoch. Das gilt alles sowohl für Pflegefachkräfte als auch pflegende Angehörige.

Die Bedingungen unter denen Menschen in der Pflege arbeiteten und arbeiten, wurden für mich deutlich sichtbar immer schwieriger. Wir haben einerseits leidenschaftliche Pflegekräfte, andererseits müssen sie ihrer Arbeit unter teils schwierigen Bedingungen nachgehen. Nicht nur niedrige Löhne, sondern auch zu wenig Zeit und fehlende Kolleginnen und Kollegen führen zu Überlastungen und enormen Druck. 

Schon deswegen war seit jeher die Pflege eines meiner politischen Kern- und auch Lieblingsthemen.

Als Johannes dann zu mir kam, haben wir gemeinsam den Runden Tisch Pflege gegründet. Heute kommen dort regelmäßig 50 Menschen zusammen, diskutieren und suchen nach Lösungen – von Altenpflegerinnen, über Vertreter von Krankenkassen bis hin zur über 80-jährigen ehemalige OP-Schwester.

Der Runde Tisch hat viele Ideen entwickelt, die wir heute in der Regierung umsetzen konnten. Vor allem ist er aber eine kleine Institution geworden, an der alle aus der Pflege gemeinsam denken und arbeiten.

Ich will Sicherheit für die Pflege. Dass Menschen wissen, sie können sich ihre Pflege in Zukunft leisten. Deswegen will ich Richtung Pflegevollversicherung! Dann müssen wir nicht selbst immer etwas zu unserer Pflege dazuzahlen. Stattdessen ist es ein System, in dem unsere Gesellschaft gemeinsam füreinander einsteht. Und der Staat macht, wofür wir ihn brauchen: Sicherheit geben.

Ich will weiter politische Leidenschaft und Vertrauen für die Pflege. So dass pflegende Angehörige und Pflegekräfte die Anerkennung bekommen, die sie verdienen und die Chance nach ihren eigenen Ansprüchen zu arbeiten – mit Zeit, Gefühl und Wissen für jeden Einzelnen.